Biographie

Sabine Turpeinen * 31.8.1952

Mit Anfang  zwanzig bricht Sabine Turpeinen frustriert ein Studium ab, um „etwas mit den Händen zu machen“ und trifft auf das mittlerweile legendäre TÖPFERBUCH von Bernard Leach. Er war um 1920 der erste Europäer, der in Japan eine traditionelle Töpferausbildung durchlaufen hatte. Danach kehrte er, in Begleitung von Shoji Hamada, nach England zurück und baute in St.Ives in Cornwall  eine Werkstatt auf, die neue Maßstäbe setzte. Sabine Turpeinen ist fasziniert von Leachs Plädoyer für traditionelles Handwerk in Opposition zur fortschreitenden Industrialisierung, richtet sich eine kleine Werkstatt ein und fängt einfach an – als Autodidaktin und mit einem Halbtagsjob nebenher für den Lebensunterhalt. Eine klassische Handwerksausbildung mit dem Ziel hoher technischer Perfektion strebt sie nicht an. Nach einigen Jahren der Übung stellt sie mehr als 20 Jahre lang Gebrauchsgeschirr ohne offensichtlichen japanischen Einfluß her, bezieht sich aber immer auf den Standard, den Bernard Leach gesetzt hat: Die Schönheit der einfachen Dinge des Alltags.

Um 2000 sind  Haus und Werkstatt in einem ausgebauten Kuhstall am Fuß der Bayrischen Alpen fest etabliert und die Kinder aus dem Gröbsten heraus. Sabine Turpeinen schließt die Werkstatt für 3 Jahre, um sich auf die Herstellung von Gefäßen für die japanischen Künste des Ikebana und des Teewegs zu spezialisieren. Da ein Studienaufenthalt in Japan nicht möglich ist, sucht und findet sie Supervision und kritische Unterstützung im Kreis deutscher und japanischer LehrerInnen der verschiedenen Ikebana-Schulen und der Urasenke-Stiftung.

Sabine Turpeinen sieht sich als Bühnenbildnerin. Sie will den Raum zu schaffen, der die Schönheit einer Blüte zur Geltung bringt. Teegefäße, die auf unauffällige Weise schön sind und sich in die Harmonie eines Teezimmers einfügen.

Die Zusammenarbeit mit Ikebana- und Tee-Praktizierenden ist befriedigender als das bloße Ausstellen der Arbeiten in einer Galerie!

Life in me

Life in the work of my hands

It is the ultimate standard

and it is attainable.  

     Bernard Leach

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